Patientengeschichte
09.05.2024
Was alles muss man mit vereinten Kräften bewältigen und wie viel Geduld, Liebe und Energie müssen aufgewendet werden, bis einem das Glück in Gestalt eines eigenen gesunden Kindes entgegenlächelt? Das hat uns eine Patientin des Prague Fertility Centre anvertraut, die andere Paare inspirieren und ihnen Mut machen möchte. Die heute glückliche Mutter hat ihre bewegende, aber letztendlich gut ausgegangene Geschichte niedergeschrieben.
Die Geschichte über den steinigen Weg zu unserem Wunschkind begann im November 2016, als mein Mann und ich beschlossen, auf natürlichem Wege Nachwuchs zu bekommen. Unsere Freude war groß, als es gleich beim ersten Mal klappte und ich im Dezember feststellte, dass ich schwanger war. Leider währte unsere Begeisterung nicht lange, und wir verloren das Baby im Januar 2017. Es handelte sich um eine sogenannte chemische Schwangerschaft, was nichts Ungewöhnliches ist. Der Verlustschmerz war nichtsdestotrotz überwältigend.
Über eine weitere Schwangerschaft freuten wir uns im Dezember 2017. Wieder klappte es beim ersten Versuch, und alles schien in Ordnung zu sein. Bis zum Januar 2018. Am Vormittag war ich zum Ultraschall, hatte leichte Schmierblutungen, aber sonst war alles normal. Ich bekam Medikamente, um die Schmierblutungen zu stoppen, und ging nach Hause. Fünf Stunden später erlitt ich einen Spontanabort, und wieder verloren wir das Baby. Auf Anraten meiner Gynäkologin machten wir einen Gentest, wobei sich herausstellte, dass ein genetisch bedingter Chromosomendefekt vorliegt und die Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Kind zu bekommen, bei etwa 40 % liegt. Daher wurde uns die IVF-Methode empfohlen. Wir entschieden uns für eine der Prager Kliniken, aber es war keine glückliche Wahl. Die erste Ärztin war zwar sehr nett und hilfsbereit, wir hatten aber keinen Koordinator an der Hand (den gab es nur für ausländische Patientinnen wegen der Sprachbarriere). Bei jedem Anruf wurde ich hin- und her verbunden, bis sich dann mal jemand meldete, der über unseren Fall Bescheid wusste. Das allein war schon sehr frustrierend. Ich unterzog mich zwei Eizellentnahmen, die Eizellen wurden befruchtet und genetisch untersucht. Die ersten beiden Transfers missglückten. Obwohl ich bereits beim ersten Transfer von der Chefärztin behandelt wurde, erfuhr ich erst nach den beiden Transfers, dass ich Anspruch auf kostenlose psychologische Beratung direkt in der Klinik hatte. Diese Möglichkeit habe ich genutzt, das verlorene Vertrauen in diese Klinik ließ sich trotzdem nicht wiederherstellen.
Dann legten wir eine Pause ein und bemühten uns, vor allem ich, psychisch wieder auf die Beine zu kommen. Ich wurde von einem Coach und einer Psychotherapeutin betreut, und Anfang 2020 beschlossen wir weiterzumachen. Also suchten wir nach einer neuen Klinik, wobei uns das Prague Fertility Centre empfohlen wurde. Der erste Besuch war sehr emotional. Alle Erinnerungen kamen wieder hoch, und ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, obwohl Frau Dr. Švabíková sehr empathisch war und ich fühlte, dass sie alles Menschenmögliche tun würde, um uns zu helfen. Wir ließen uns also die verbliebenen 2 Embryonen aus der vorherigen Klinik schicken und planten ihren gemeinsamen Transfer. Leider wieder ohne Erfolg. Da wir keine weiteren Embryonen hatten, musste ich mich erneut einer Eizellentnahme unterziehen. Die erste Entnahme verlief reibungslos. Eine zweite fand nicht statt, da mein Körper nicht mehr auf die Stimulation reagierte. Die Embryonen wurden wieder zur genetischen Untersuchung eingeschickt. Im April 2021 erfuhr ich dann, dass wir auf natürlichem Wege schwanger geworden waren. Leider hat auch dieses Baby nicht überlebt, sein Herz hörte nach 8 Wochen auf zu schlagen. Ein weiterer schmerzlicher Verlust, aber zwei Dinge waren positiv: 1. Es hatte sich bestätigt, dass ich schwanger werden konnte. 2. Das Problem lag auch dieses Mal in der Genetik (vom Labor bestätigt). Und dann kam es zum Transfer am 5. Mai 2022, der endlich von Erfolg gekrönt war.
Unsere Tochter wurde am 11.12.2022 geboren. Es war eine Frühgeburt per akutem Kaiserschnitt, der mir die allerschönste Narbe hinterlassen hat. Wir erlebten das größte Glück der Welt. Also, auf keinen Fall aufgeben! Man weiß nie, ob gerade der nächste Versuch erfolgreich sein wird.