MESA/TESE

Methoden der chirurgischen Spermien-entnahme aus dem Nebenhoden oder Hoden 

MESA/TESE sind moderne mikrochirurgische Methoden, dank derer wir Spermien für eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle gewinnen können, und zwar auch in Fällen mit sehr geringer Spermienkonzentration oder wenn gar keine Spermien oder nur tote in der Probe vorhanden sind. Zusammen mit der ICSI-Methode der Injektionsbefruchtung ist dies ein revolutionärer Schritt in der assistierten Reproduktion für Paare mit schwerwiegender männlicher Unfruchtbarkeit, für die Spendersamen in der Vergangenheit die einzige Möglichkeit zur Befruchtung waren.

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Was ist MESA/TESE?

Mit den modernen MESA/TESE-Methoden können auch bei ungünstigen Spermiogrammergebnissen befruchtungsfähige Spermien gewonnen werden.


Bei 20 – 50 % der Paare, bei denen es zu Komplikationen bei der Schwangerschaft kommt, liegt die Ursache in der Unfruchtbarkeit des Mannes. In 90 % dieser Fälle hängen die Komplikationen mit der Qualität der männlichen Keimzellen zusammen – mit ihrer Menge in der Probe, ihrer Beweglichkeit, ihrer Form und zellulären DNA-Schäden. Unfruchtbarkeit bei Männern kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden, die von Alter und Lebensstil bis zu genetischen und medizinischen Ursachen (Infektionskrankheiten, Chemotherapie, Verletzungen) reichen.

Die heutige Medizin, insbesondere das Fachgebiet der Andrologie, hat bei den Möglichkeiten, die sie Paaren mit einem schwerwiegenden Faktor der männlichen Unfruchtbarkeit bietet, erhebliche Fortschritte gemacht. Bei einer niedrigen Spermienkonzentration in der Probe entscheiden wir uns häufig für eine hormonelle Behandlung mit Testosteron. 


Wenn keine Spermien in der Probe gefunden werden, spricht man von Azoospermie. Die Ursache kann obstruktiv (mechanische Störung in den Gängen zwischen Hoden und Harnröhre) oder nicht-obstruktiv sein. Die obstruktive Azospermie tritt am häufigsten nach einer Entzündung oder Vasektomie auf oder ist ein angeborener Defekt in der Entwicklung der Samenleiter. Die nicht-obstruktive Azoospermie äußert sich als Defekt oder Fehlen von Keimgewebe im Hoden und hat verschiedene Ursachen – genetisch, Zustand nach Chemotherapie, angeborener Hodenhochstand, hormonelle Insuffizienz usw.


Die Ursache des Auftretens ist der wichtigste Faktor für die Vorhersage der Aussichten, mit der MESA/TESE-Methode brauchbare Spermien zu erhalten. Bei obstruktiver Ursache der Azospermie erreichen wir eine Erfolgsquote von bis zu 95 %, während es beim anderen Typ bis zu 50 % sind. Wir beurteilen die Chancen aber immer individuell nach den aktuellen Hormonbefunden und der Anamnese und Erfolgsquote früherer Eingriffe.

Analyse von chirurgisch mit der MESA/TESE-Methode gewonnenen Spermien | PFC

Wie läuft MESA/TESE ab?

MESA und TESE sind beides mikrochirurgische, minimal-invasive Methoden, die unter optischer Vergrößerung durchgeführt werden und uns helfen können, Spermien für die Befruchtung zu gewinnen, selbst in diesen bisher unlösbaren Fällen von Unfruchtbarkeit. Bei der MESA (Mikrochirurgische Epididymale Spermienaspiration) gewinnen wir die Spermien durch Absaugen direkt aus den Ausführungsgängen des Nebenhodens, wo die Spermien reifen und von wo sie dann in die Hoden wandern. Das Labor entnimmt die Proben sofort, analysiert sie und wenn es nicht mindestens eine bestimmte Anzahl lebensfähiger Spermien findet, können wir die Punktion wiederholen. Wenn die MESA-Methode nicht in der Lage ist, Spermien aus den entnommenen Proben zu gewinnen, wählen wir die TESE-Methode (testikuläre Spermienextraktion), bei der Spermien direkt aus den Hodenkanälen aus einer kleinen Probe entnommenen Gewebes gewonnen werden.

Spermien und Hodengewebe, die nicht für die Befruchtung verwendet werden, werden für eine mögliche zukünftige Verwendung in mehreren Proben eingefroren. Wenn die Spermien, die wir operativ gewinnen, nicht beweglich sind, testen wir ihre Vitalität mit der LAISS-Methode (laserunterstützte Spermienselektion), die nicht bewegliche Spermien von toten Spermien unterscheiden kann.


Die mikrochirurgischen Methoden der Spermiengewinnung bei Proben mit geringer oder fehlender Konzentration sind für uns ein äußerst wichtiges Instrument, um auch Paaren in einer sehr schwierigen Situation zu helfen. Durch eine hochwertige interdisziplinäre Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Urologen können wir die Behandlung für jedes Paar individuell gestalten.

Wenn Sie sich fragen, welche anderen Möglichkeiten es speziell für Ihren Fall gibt, wenden Sie sich bitte an das Prague Fertility Centre und unsere Spezialist:innen. Gemeinsam suchen wir nach weiteren Wegen und optimalen Lösungen, um Ihr gewünschtes Ziel zu erreichen.